Insekten-Shop
Essbare Insekten Snacks landen auf dem deutschen Lebensmittelmarkt. Die Krabbeltiere punkten mit einem hohen Proteingehalt und nachhaltigerer Produktion als Fleisch. Ekliges Essen oder gesunde Bereicherung? Hier erfahren Sie, was Sie über gegrillte Grashüpfer und Co. wissen müssen.
Die wichtigsten Fakten in Kürze:
In Deutschland lösen essbare Insekten immer noch mehr Ekel als Genuss aus. Dabei punkten sie mit ihrem hohen Proteingehalt und einer umweltfreundlicheren Produktion als Fleisch.
Während gegrillte Käfer und schokolierte Heuschrecken in vielen Ländern bereits gang und gäbe sind, gibt es auch hierzulande nur wenige Insektenprodukte in Supermärkten und Restaurants.
In der Insektenzucht fehlt es noch an Wissen und Vorschriften - insbesondere für die Haltung, Tötung und Zulassung von Verarbeitungsbetrieben.
Insekten zum Verzehr auf dem Teller
Andere Länder, andere Essgewohnheiten
Frittierte Wespen statt Pommes, Wurm-Burger statt Hackfleisch-Patties. Essbare Insekten gelten als vielversprechende Innovation in der Lebensmittelindustrie. Kein Wunder, denn auch wenn es für viele zunächst eklig klingt: Die essbaren Krabbeltiere punkten nicht nur mit viel Eiweiß und einer nachhaltigeren Produktion als Fleisch.
Warum Insekten essen?
Essbare Insekten werden schon lange in der Tierfütterung eingesetzt, um den Proteinbedarf von Nutztieren zu decken. Aber auch für den Menschen bieten sie einige Vorteile:
Proteinquelle mit Vitamin B: Deshalb sind Insekten gesund.
Essbare Insekten sind eine hervorragende Quelle für Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine und wichtige Mineralien. Einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren finden sich in allen Insekten, und die Krabbeltiere haben einen ähnlichen Proteingehalt wie Rind, Schwein oder Pute, gefriergetrocknet jedoch einen deutlich höheren. Der genaue Proteingehalt variiert je nach Art des Insekts.
Aber auch die Art der Nahrung kann die Nährstoffzusammensetzung von Insekten beeinflussen. Verlässliche Daten zu Vitaminen und Mineralstoffen sind noch sehr lückenhaft. Bei der Betrachtung der Gehalte an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien muss die verzehrte Menge berücksichtigt werden. Die derzeit auf dem deutschen Markt erhältlichen Produkte enthalten nur geringe Mengen an Insekten.
Insekten sind klimafreundlicher
Studien zeigen, dass Insekten klimafreundlicher sind als Fleisch: Sie benötigen weniger Platz und Wasser als Rinder, Schweine oder Hühner und verursachen weniger Treibhausgasemissionen. Kritiker sehen die erforderliche Betriebstemperatur für die Insektenzucht als problematisch an. In Deutschland müssten die Anlagen über mehrere Monate beheizt werden.
Nachhaltige Alternative zu Fleisch von Nutztieren
Auch in puncto Nachhaltigkeit gewinnen Insekten: Ihr Anteil am Verbrauch ist mit 80 Prozent deutlich höher als zum Beispiel bei Rindern (40 Prozent).
Enorme Vielfalt: Welche Insekten kann ich essen?
In Deutschland sind essbare Insekten immer noch unüblich und oft mit Ekel verbunden. Doch nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) dienen die Krabbeltiere bereits zwei Milliarden Menschen weltweit als Nahrungsquelle. Ein im Oktober 2020 veröffentlichter Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigte, dass im stationären Handel kaum Insektenprodukte zu finden sind. Nur 32 Produkte konnten die Verbraucherschützer finden, obwohl die Regale der wichtigsten Einzelhändler in Deutschland systematisch "durchkämmt" wurden.
Zu den rund 2000 essbaren Insektenarten gehören vor allem Käfer, Raupen, Bienen, Wespen, Ameisen, Heuschrecken, Grillen und Mehlwürmer.
Mehlwürmer: eine besondere Proteinquelle für Sportler
Mehlwürmer: eine besondere Eiweißquelle für Sportler.
Der weit verbreitete Mehlwurm hat einen besonderen Mehrwert, vor allem für Sportler. Denn wenn Mehlwürmer gefriergetrocknet werden, steigt der Proteingehalt von 18,7 Prozent auf 50,9 Prozent. Zum Vergleich: Rindfleisch hat 22,3 Prozent, Schweinefleisch und Huhn 22,8 Prozent. Aus diesem Grund gibt es bereits einige Protein-Riegel und -Pulver auf Mehlwurmbasis für Sportler.
Dennoch brauchen die wenigsten Sportler diese Extraportion Eiweiß in Form von Riegeln und ähnlichem.